"All I see is the sea“ - Leitmotiv der Villa am Krampnitzsee bei Potsdam ist ihr intensiver ideeller, bild-hafter, räumlicher und kontemplativer Bezug zum See und seinen „Witterungsschleiern“: Die Villa ist auf dem schmalen Seegrundstück als große, zum See hin terrassierte Haustreppe konzipiert, zur Stadtseite zeigt sie ihre bildhafte Maske: Von dem zur Straße hin gelegenen Hausrücken mit Haupteingang und zweigeschossiger Loggia treppt sich das Gebäude in 2 Flügeln zum See hin ab. So ist nicht nur aus allen Räumen und Geschossen der Blick auf den See möglich, sondern jedes Apartment der Villa, verfügt über eine eigene, großzügige Seeterrasse. Zwischen beiden Flügeln liegt im Erdgeschoß der gemeinschaftliche, überglaste Wohnbereich: an die zentrale Halle mit Kamin schließen in den „Seitenschiffen“ die offenen Raum-bereiche von Bibliothek und Esszimmer an, beide mit Zugang zu je einer großen Gartenterrasse mit Holzdeck oder Rasen. Aus der Wohnhalle gelangt man direkt über eine Wiesenrampe an den See.
In den beiden Obergeschossen der Villa liegen die als kleine Apartments mit separatem Bad, See- und Loggia-terrassen ausgebildeten Privaträume der Bewohner der 8-köpfigen Familie. Freitreppe und Aufzug erschließen die Apartments über eine zweigeschossige Skylobby. Ihr Gegenstück zur Stadtseite ist eine zweigeschossige Loggia, um welche sich die Apartments und ihre Bäder in beiden Geschossen gruppieren.
Im eingeschossigen Geländeversatz zwischen Straße und See gelegen befindet sich der kreuzförmige Wellnessbereich, Außenterrasse und Schwimmbad: die konische Raumform des Beckens verjüngt sich zum großen Seefenster hin und ermöglicht mittels einer Gegenstromanlage ein permanetes Schwimmen mit Blick auf den See.
Witterung, Material und Detail Die zart profilierte Vormauerschale aus weiß überkalkten, hellen Wasserstrich-ziegeln erhält durch die gleichtonige Ausbildung der Verfugung und Betonwerksteine für alle Abdeckungen, Stürze und Bänke eine atmosphärische Monochromie, die den weißlichen Dunstschleier des Sees permanent in der Materialität der Gebäudehülle zu vergegenwärtigen scheint. Die subtile Profilierung mit an den Längsseiten diagonalen, an den Stirnseiten orthogonalen Ordnungen vortretender Klinkerköpfe überlagert die Monochromie mit wechselnden Licht- und Schattenmustern. Im Innern setzt sich der Bezug zu August Endells „Schleiern des Tages“ in weiß geseiften Eichendielenböden, Travertin-Belägen und hell gespachtelten Wandoberflächen fort. Die Villa wurde mit dem Heinze Architekten AWARD 2010 für Wohnungsbauten ausgezeichnet.